Was bringt eine Photovoltaikanlage wirklich?

Macht es Sinn, eine Photovoltaikanlage zu kaufen? Welchen Nutzen habe ich davon, wenn ich meine Heizung mit einer PV-Anlage kombiniere? Ab wann rentiert sich es? Alle wichtige Informationen dazu, finden Sie hier.

In erster Linie hängt der Nutzen einer Photovoltaikanlage vom regionalen Standort, von der Ausrichtung (idealerweise Richtung Süden) und vom Aufstellungs-Neigungswinkel (ideal ist eine Schräge von 30 bis 33 Grad) ab. Denn je mehr Sonne auf die Anlage scheint, desto höher auch der Ertrag.

Damit Sie wissen ob sich solch eine Anlage nun für Sie rentiert, muss der Eigenverbrauch und die Einspeisungsvergütung genau berechnet werden. Wieviel Strom produziert die Anlage?

Faustformel: Pro kWp (Kilowatt peak = Maximalleistung der Anlage) PV-Leistung kann mit einer Stromerzeugung von 800 bis 1.200 kWh PV-Strom im Jahr gerechnet werden. Eine 10 kWP-Photovoltaikanlage (ca. 65m² Flächenbedarf) bringt beispielweise 8.000 bis 12.000 kWh und zum Vergleich der durchschnittliche Jahresstromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts beträgt ca. 4.000 kWh.

Demnach können die Energiekosten durch eine Photovoltaikanlage durchaus nachhaltig gesenkt und gleichzeitig positive ökologische Effekte erzielt werden.

Um seinen Eigenverbrauch an selbst produzierten Strom zu erhöhen, lohnt es sich eine Photovoltaikanlage mit Speicher zu nutzen. Denn der Speicher kann den Solarstrom, der mit der Anlage auf dem Dach eigens produziert wurde und nicht direkt vom Haushalt verbraucht wird, zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stellen. Dadurch geht der Ertrag der Anlage in der Höchstertragszeit, welche meistens zu Mittag ist, nicht verloren.

Wenn Sie beispielweise tagsüber außer Haus sind, schalten Sie große Stromabnehmer wie Waschmaschine & Co. schließlich meist erst ein, wenn Sie abends wieder zu Hause sind, wo die Anlage normalerweise wenig oder gar keinen Solarstrom produziert. Insofern können Sie dank dem Speicher ihren höchsten Stromverbrauch im Haushalt mit der tagsüber aufbewahrten Energie abdecken und ihren Eigenverbrauch maximieren.Ob sich das im Einzelfall rechnet, ist von vielen Faktoren abhängig: Photovoltaik-Anlagen-Größe, Preis des Speichers und Förderungs-Möglichkeiten sowie Verbrauchsprofil.

Anschaffungskosten für einen Speicher variieren je nach Leistung zwischen 6.000€ und 15.000 € für ein Einfamilienhaus. Es besteht jedoch eine Förderung mit 500 Euro pro kWh für Stromspeicher, wenn eine PV-Anlage besteht. Der Stromspeicher muss dabei eine Größe von 0,5 kWh bis 10 kWh pro kWp PV-Leistung aufweisen.

Photovoltaikanlagen werden grundsätzlich so errichtet, dass sie das Optimum erwirtschaften können und durchaus länger als 20 Jahren betriebsfähig sind.

Doch nach wie vielen Betriebsjahren sind die Investitionskosten schlussendlich gedeckt, so dass Sie damit einen Gewinn erzielen können? Die Zeitspanne bis zur vollkommenden Deckung wird auch Amortisation genannt, die durch zwei Faktoren bestimmt wird: die Investitionskosten und der Ertrag bzw. seine Vergütung.

Während die Einspeisevergütung (= eine staatlich festgelegte Vergütung von Strom, die dazu dient, bestimmte Arten der Stromerzeugung z.B. PV-Energie zu fördern) vom Netzbetreiber festgelegt wird, ist der tatsächliche Ertrag nicht zu 100% voraussehbar. Die Ertragsberechnung setzt sich somit aus den Durchschnittswerten der Modulleistung, Sonneneinstrahlung, Dachneigung und Ausrichtung zusammen.

Rechnungsvorgang:

  1. Addieren Sie die Anschaffungskosten plus sämtliche Nebenkosten (eventuelle Kreditzinsen, Versicherungen und Betriebskosten)

  2. Addieren Sie die Einspeisevergütung und die Abschreibung = Summen aus dem Ertrag

  3. Dividieren Sie die Summe der Anschaffungs- und Nebenkosten durch die Summe aus dem Ertrag

Die Amortisationsdauer beträgt im Schnitt 8-14 Jahre. Bei vielen Photovoltaikanbietern gibt es auch eigene Kalkulationsprogramme zur Hilfe.

Neben der finanziellen Amortisationszeit wird bei Photovoltaikanlagen auch oft die energetische Amortisation berechnet. Diese bezieht sich auf die Zeitspanne, die eine Anlage benötigt, um die Energie zu erzeugen, die bei ihrer Herstellung und Montage verbraucht wurde. Die Berechnung ist stark abhängig von Material und Herstellungsmethode.

Durchschnittswert der energetischen Amortisation:

  • polykristallinen Modulen ca. 2,5 Jahre
  • monokristallinen Modulen nahezu 5 Jahre
  • Dünnschichtmodule 1,5 Jahren

Damit Sie wissen, dass Ihre PV-Anlage nicht mehr Energie in der Herstellung benötigt, als sie je in ihrer Lebensdauer erzeugt, sollten Sie auch den Erntefaktor berechnen. Dieser zeigt, wie oft die in der Herstellung benötigte Energie wieder erwirtschaftet oder eingespart wurde.

Die Anlage sollte ca. alle 2 Jahren gewartet werden. Sie können die Wartung in wenigen Schritten entweder selbst durchführen oder einen Fachmann beauftragen. Aber vor allem elektrische Angelegenheiten sind Aufgaben eines Fachmannes. Wartungsverträge für Photovoltaikanlagen kosten je nach Anbieter zwischen 150 und 250 Euro (Einfamilienhaus).

Zu prüfen sind alle Steckverbindungen sowie der feste Sitz der Modulklemmen. Sind die Module stark verschmutzt, können Sie diese einfach reinigen, aber keinesfalls mit dem Kärcher. Denn durch den hohen Druck könnten die Dichtungen beschädigt werden, womit die Garantie verloren geht. Wenn Sie die Reinigung gleich von einem Fachmann durchführen lassen, liegen die Kosten für die Instandhaltung bei rund 2 bis 2,50 Euro pro Quadratmeter.

Weitere zusätzliche Kosten können die Versicherung und Zählermiete sein. Je nach Anbieter und Größe der Anlage belaufen sich die Versicherungsbeiträge auf ca. 150 -200 Euro pro Jahr (Einfamilienhaus). Bezüglich der Zählermiete wird normalerweise vom Netzbetreiber für die Messung der Einspeisevergütung ein Zähler gegen ein Entgelt von 30 – 50 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt.

Grob kann man sagen, dass je nach Größe der Anlage die Betriebskosten (Wartung, Instandhaltung, Versicherung) ein bis zwei Prozent der Investitionskosten pro Jahr ausmachen.

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